Bereits auf den Statuenmenhiren der späten Jungsteinzeit spielen Gürtel eine nicht unwesentliche Rolle bei der – wahrscheinlich repräsentativ gemeinten – Darstellung von Personen. In bronzezeitzeitlichen Gräbern wurden mehrere Gürtel aus Metallgliedern und Kettenschnüren gefunden. Der Verschluss bronze- und eisenzeitlicher Gürtel besteht aus einem Gürtelhaken. Die Gürtelschnalle ist eine Neuerung aus römischer Zeit. Im Mittelalter war der Gürtel ein Symbol für Kraft, Herrschaft und eheliche Treue. Die Hose des Mannes und der Rock der Frau wurden von einem Gürtel gehalten. Bei Adligen diente der Gürtel auch als Wehrgehänge zur Aufnahme des Schwerts. Die Prunkgürtel der Männer und Frauen waren aus Leder, Brokat, Samt, Seide und anderen kostbaren Stoffen und mit Goldschmuck, Edelsteinen, Glasflüssen, Stickereien geziert.
Heute werden Gürtel nicht nur aus dekorativen, sondern oft auch aus praktischen Gründen verwendet, etwa zum Halt der Hose. Fast jede Hose hat Gürtelschlaufen, um Gürtel einzuführen. Während bei Männerkleidung Gürtel ausschließlich vom Träger gesehen links eingeschlauft werden, ist bei Frauenkleidung auch die andere Richtung verbreitet. Breite Gürtel sind oft bogenförmig geschnitten, um eine bessere Anpassung an die Körperform zu erreichen.