Theorie I: Edward VII als Urheber des offenen Westenknopfs
Nach der wohl bekanntesten Anekdote geht der offene Knopf auf Edward VII. zurück. Dabei ist strittig, ob er den Knopf einmal aus Nachlässigkeit offenließ, oder ob ihn seine Leibesfülle dazu zwang. Gegen Nachlässigkeit spricht, dass Edward VII. ein sehr aufmerksamer Kleidungsliebhaber war, der sich gerne bis zu sechs Mal am Tag umzog. Schon in jungen Jahren konzentrierte er sich sogar bei der Jagd lieber auf den Sitz seiner Kleidung als auf das Wild. Auch die andere Erklärung überzeugt nicht wirklich. Zwar war Edward VII. wahrlich kein Leichtgewicht, doch aufgrund seiner Kleidungsversessenheit ist es kaum vorstellbar, dass seine Schneider mit seiner wachsenden Leibesfülle nicht Schritthalten konnten.
Hinzu kommt, dass es nur sehr wenige Bilder von Edward VII. gibt, die ihn mit offenem Westenknopf zeigen. Fest steht jedoch, dass die Fachzeitschrift Tailor & Cutter im Jahre 1908 den offengelassenen Westenknopf des Königs erwähnte. Selbst wenn er diese Mode popularisiert hat, ist unstrittig, dass er nicht der Erste war, der seine Westen so trug. Schließlich gab es auch schon im 19. Jahrhundert einreihige Westen, bei denen der unterste Knopf ein reiner Zierknopf war bzw. nicht geknöpft wurde.
Theorie I: Edward VII als Urheber des offenen Westenknopfs